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Ursel Schardinel, Altposaunenschule für Kinder, Band 1

Die Posaune und ihre Pflege

 

Nichts ist unerfreulicher als ein Musikinstrument, das nicht so funktioniert, wie es soll. Die nachfolgenden Pflegehinweise sollen zunächst den Eltern, später natürlich auch besonders den Schülern helfen, immer bestmögliche Ausgangsvoraussetzungen für das tägliche Üben zu schaffen.

Blechblasinstrumente sind im Allgemeinen weniger empfindlich als manch anderes Musikinstrument. Ihnen schadet weder Hitze noch Kälte, weder Nässe noch Trockenheit Das Einzige, was nicht passieren darf, ist ein Zusammenstoß mit anderen Instrumenten, Möbeln, Notenständern, etc. Gerade bei Zugposaunen ist durch ihre Größe und den beweglichen Zug die Gefahr besonders groß, dass ein Anfänger seinen Platzbedarf unterschätzt oder bei einer plötzlichen Drehung irgendwo anstößt.

Eine Beule im Trichter ist zwar nicht schön, aber durchaus zu reparieren (lassen Sie es beim Instrumentenbauer machen!), eine Beule im Zug kann jedoch die ganze Posaune unbrauchbar machen, wenn der Zug sich nicht mehr bewegen läßt. Ein Ausbeulen ist zwar auch hier möglich, aber durch das Abschleifen in der Feinanpassung wird das ohnehin schon dünne Material noch dünner und damit noch anfälliger für die nächste Beule.

Kinder und Eltern sollten darauf achten, dass die Posaune für den Transport stoßsicher verpackt wird, und dass beim Musizieren äußerst sorgsam mit dem Instrument umgegangen wird. Wer nicht für jedes Üben die Posaune aus dem Kasten und hinterher wieder hinein packen möchte, sollte sich einen Posaunenständer anschaffen, der für sicheren und platzsparenden Stand des Instruments sorgt.

Wer viel und gerne draußen Musik macht, sollte regelmäßig seinen Zug auf Schwebteilchen kontrollieren (Sand, Strassenstaub, Blütenpollen, etc), die auf dem Zugfett festkleben und wie Sandpapier feine Rillen in den Zug kratzen, wenn sie nicht regelmäßig entfernt werden.

Wenn Kinder und Eltern die genannten Dinge beachten und die Posaune re-

gelmäßig pflegen, werden sie lange Freude an ihrer Posaune haben. 

Was sollte man regelmäßig tun?

Vor jedem Spielen sollten keine Speisereste mehr im Mund sein (dazu zählen auch Kekse, Gummibären und Kaugummi!): gegebenenfalls Mund ausspülen oder Zähne bürsten!

Nach jedem Spielen sollte das Mundstück gut ausgewaschen oder zumindest ausgewischt werden (dafür gibt es spezielle Mundstück- bürsten), das beim Spielen entstandene Kondenswasser muss auf jeden Fall aus der Posaune gelassen werden, damit es nicht beim Transport in den Kasten läuft, Wassertropfen außen am Instrument sollten abgewischt werden.

Jeden Monat sollte der Zug gereinigt und neu eingefettet werden. Dazu braucht man:

etwas Küchen- oder Toilettenpapier

1 Posaunenzugputzer

etwas Spülmittel

Posaunenzugfett

Vom Innenzug wird sämtliches Fett mit Papier abgewischt. Die Innenseite wird mit Bürste und Spülmittel durchgeputzt, anschließend mit warmem Wasser kräftig durchgespült, damit kein Seifenschaum im Zug verbleibt (Ein Duschschlauch mit abgeschraubter Brause eignet sich gut für diese Arbeit, aber Vorsicht mit zu heissem Wasser, das Metall der Posaune wird genauso heiss!).

Der Außenzug wird auf die gleiche Weise gereinigt. Die Biegung muss nicht durchgeputzt werden, es könnte ein Bürstenteil steckenbleiben.

Wenn beide Zugteile fett- und seifenfrei sind, wird wie folgt wieder eingefettet:

Der Innenzug bekommt auf die "Schuhe" (letzter, etwas dickerer Teil) je ein erbsengroßes Stück Fett, das fein auf dem Schuh verteilt wird. (Bei älteren Posaunen wird etwa die doppelte Menge an Fett gebraucht, weil das Material des Zuges poröser ist. )

Die Röhren des Innenzuges werden nun einzeln in den Außenzug gesteckt und viel hin- und her bewegt, damit sich das Fett gut verteilen kann (besonders gut geht das, wenn der Außenzug mit Wasser gefüllt ist!). Achten Sie darauf, dass die richtigen Teile wieder zusammengesteckt werden: das lange Ende des Innenzuges muss an derseIben Seite sein, wie die Wasserklappe!

Wenn das Fett gut verteilt ist, wird das Wasser abgelassen und der Außenzug abgetrocknet. Zeigen Sie das Resultat Ihrer Posaunenlehrerin und denken Sie daran: Nobody is perfect: Beim dritten Mal können Sie es!

Der Zug muß wieder geputzt werden, wenn er

kratzt: (zu wenig Fett)

schwer geht (zu viel Fett)

schwarz wird (das Fett ist verschmutzt, staubig)

Sand oder Staubkörner abgekriegt hat

 

Wenn keiner der genannten Fälle auftritt, reicht es, den Zug einmal im Monat zu reinigen.

Jedes Vierteljahr sollte der Stimmzug gefettet werden. Dazu nimmt man Hirschtalg oder Blockflötenfett. Das alte Fett wird entfernt, das neue flächig und dünn aufgetragen. Bitte sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind die Fette nicht verwechselt: Das Zugfett bewirkt eine schnelle und mühelose Beweglichkeit des Zuges, während das Stimmzugfett den Zug genau an der eingestellten Position halten soll!

 

Kontrollieren Sie die Wasserklappe:

Schließt sie richtig?

Ist der Korken noch in Ordnung?

Sind die Schrauben der Halterung noch fest?

Was muss man tun, wenn es in der Posaune knackt und knattert?

In dem Fall hat sich Kondenswasser gebildet, das sich durch das Blasen der warmen Atemluft gegen das kältere Metall in der Posaune niederschlägt und sich dann im Zugbogen sammelt (vgl das Beschlagen der Fensterscheiben im Winter beim Anhauchen). Dafür hat jedes Blechblasinstrument eine Wasserklappe, durch die das Wasser abgelassen werden kann. Das sollte man am besten nach jedem Stück tun, auf jeden Fall aber vor dem Einpacken in den Koffer. 

Was ist passiert, wenn es beim Spielen von ganz bestimmten Tönen im Instrument fein rauscht oder scheppert?

·        Eine der Schrauben (Zugschloss oder Schallstück) könnte sich gelockert haben und schwingt nun mit.

·        Eine Lötstelle im Innern der Posaune könnte sich gelöst haben (das muss der Instrumentenbauer feststellen und reparieren)

·        Die Wasserklappe könnte undicht sein

·        Der entsprechende Ton könnte dieselben Schwingungen haben wie ein im Übungsraum aufgestelltes Glas, Porzellan, Metall, etc... In diesem Fall scheppert nicht die Posaune, sondern das Geschirrteil. Stellen Sie es auf einen weichen Untersetzer.

 

Zu guter Letzt: Versuchen Sie nicht, selbst die Posaune zu reparieren, sondern fragen Sie zunächst den Posaunenlehrer und bringen sie sie dann ggf zum Instrumentenbauer.

 

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