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Kleine Stilkunde:

In jeder Stilepoche wird anders gespielt, es wird Wert auf andere Ausdrucks-formen gelegt, andere Dinge sind wichtig. Manchmal kommt auch zum Tragen, dass es neue technische Möglichkeiten gibt, die dann viel eingesetzt werden.

Damit du so ungefähr weißt, wie man welche Stücke spielt, kannst du hier das Allerwichtigste über die verschiedenen Stile nachlesen:

Renaissance (1400-1600): Die verwendeten Akkorde sind noch nicht so miteinander verknüpft, wie wir es heute kennen, das bedeutet, dass auch die Melodien etwas schwerer ins Ohr gehen: Die Lautstärke ändert sich immer mit Beginn eines neuen Teils, niemals allmählich! Häufig bestehen die Stücke aus mindestens 2 Teilen, die sich sowohl im Takt wie manchmal auch in der Tonart unterscheiden. Ein Beispiel dafür ist die Allemande von Schein auf Seite 26.

Barock (1600-1750): Die Akkorde sind so verknüpft, wie wir es gewohnt sind, die Melodie geht leichter ins Ohr. Die Lautstärke ist weiterhin blockweise organisiert (Terrassendynamik), wie in der Renaissance. Der Rhythmus wird vielfältiger: viele punktierte Noten (Achtel und 16-tel) und Triolen. Die langsamen Sätze der Sonaten sind mit sehr schnellen Notenwerten notiert, man zählt langsame Achtel. Beispiel: Largo von Vivaldi, Seite 57. Die kleineren Stücke lassen sich gut spielen und klingen alle auch gut zu festlichen Anlässen und in der Kirche.

Klassik (1750-1820): Hier gibt es erstmals kleine allmähliche Übergänge (cresc., decresc., rit.) statt der Terrassendynamik. Außerdem wurde größten Wert auf die Artikulation gelegt (legato, stakkato), Die Musik wirkt eleganter und feiner, nicht mehr so wuchtig und feierlich. Für die Posaune gibt es aus dieser Zeit nicht viele Originalstücke, auch das hier aufgenommene Pisen von Mozart ist eine Transkription (ursprünglich für ein anderes Instrument).

Romantik (1820-1890): Die allmählichen Übergänge aus der Klassik werden jetzt in jedem Stück eingesetzt und auch in die Extreme getrieben. Das betrifft nicht nur die Lautstärke (jetzt gibt es auch fff und ppp) sondern auch den Ablauf des Stückes mit rit, a tempo, morendo (ersterbend), diminuendo (leiser und langsamer werdend) und die Besetzung der Orchester: (Im Barock kam man mit 12-15 Musikern aus, in der Klassik kamen mehr Bläser dazu, es waren 20-30 Musiker, in der Romantik braucht man für Stücke von Wagner, Bruckner oder Mahler Orchester mit 120 Musikern!). Einige dieser Stilmerkmale sieht man in den Stücken von Baklanova, (S. 27, 46) Chatchaturjan (S. 44) und Kosenko (S. 45).

Moderne (ab 1890): Die Moderne ist inzwischen schon über 100 Jahre alt und längst nicht mehr alles, was dazugehört, kommt uns auch modern vor. Das liegt auch daran, dass die Musik sich immer schneller weiter entwickelt hat, und wir durch die Medien (Radio, Fernseher, CD-Player, etc) jederzeit hören können, was wir möchten und nicht mehr auf Konzerte angewiesen sind. Es entwickelt sich der Jazz, neue Formen von Tanzmusik, Pop, Rock, Gospel. Daneben entstehen völlig neue Besetzungen: Bigband, Combo, Popformationen, Blasorchester, ungewöhnliche Kammermusikbesetzungen und vollkommen neue Musikinstrumente wie Synthesizer, E-Orgel, E-Gitarre, Schlagzeug. Es wird viel mit Stilmixen experimentiert: Barock mit Jazz, Streichquartett mit Pop (Yesterday) und es werden Versuche gemacht, Musik aus Indien, Japan, Südamerika und Grönland mit einzubinden in aktuelle Kompositionen.

 

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